Im Jahre 1829 schlossen sich in Göttelfingen einige musikbegeisterte Menschen zusammen, um gemeinsam zu musizieren. Was als kleines Hobby begann, entwickelte sich im Laufe der Jahre zu einem festen Bestandteil des kulturellen Lebens des Ortes.
2009 – 180 Jahre
Im September 2009 konnte Helmut Kiefer aus Erzingen als Dirigent für die „Eintracht“ gewonnen werden und brachte wieder Beständigkeit bei der musikalischen Leitung in den Verein.
Der hauptberufliche Polizeibeamte konnte beim Probedirigat die Musikerinnen und Musiker überzeugen und startete sogleich mit der musikalischen Gestaltung der Einweihung der Göttelfinger Festhalle sowie mit den Vorbereitungen für das Jubiläumskonzert.
In Anlehnung an die „Dirigenten Epochen“ des Vereins wurde für 2009 ein Konzertprogramm mit Highlight-Stücken verschiedener Dirigenten ausgewählt, mit denen besondere Erinnerungen oder Ereignisse verbunden sind, bzw. die in der Wunschliste von den Musiker/innen die meisten Stimmen bekommen haben. Mit seinen selbst ausgewählten Musikstücken rundete Helmut Kiefer das Konzertprogramm passend ab.
2011
Der erster große musikalische Erfolg unter der Leitung von Helmut Kiefer war 2011 die Teilnahme beim Wertungsspiel in Rietheim-Weilheim. In der Oberstufe konnte ein „hervorragender“ Erfolg erzielt werden.
2014
Eine gemeinsame Reise führte 2014 zum Internationalen Musikfest nach Bad Schlema, wo die Kapelle zum 3. Mal mit vielen internationalen Vereinen zu Gast war.
2015
2015 konnte der Erfolg von 2011 mit der Teilnahme beim Wertungsspiel anlässlich des Kreismusikfestes in Horb-Altheim noch getoppt werden. In der Höchststufe erreichten die Musikerinnen und Musiker mit Helmut Kiefer die Note „hervorragend“. Für die höchste Punktzahl aller am Wertungsspiel teilnehmenden Kapellen erhielt der Verein den vom Landrat des Landkreises Freudenstadt, Herrn Michael Rückert, ausgelobten Sonderpreis.
2017
Im Januar 2017 wurde eine Reise zur Internationalen Grünen Woche nach Berlin unternommen. Bereits im Jahr 1989 – noch zu Zeiten der Berliner Mauer – war die „Eintracht“ in Berlin zu Gast. Von diesem Erlebnis wurde in den vergangenen Jahren viel erzählt und deshalb hat die Vorstandschaft alles daran gesetzt, eine solche Reise wieder möglich zu machen. Die Auftritte auf der Grünen Woche fanden in der „Baden-Württemberg-Halle“ statt. Neben der Messe standen eine Besichtigung des Reichstagsgebäudes mit seiner Kuppel sowie der Besuch einer Plenarsitzung auf dem Programm. Das Highlight der Reise war jedoch ein Auftritt anlässlich eines Empfangs in der indischen Botschaft.
2018
„Dirigentenstab – Übergabe“ von Helmut Kiefer an Wolfram Stiefel. Jedoch verlässt Wolfram Stifel die „Eintracht“ bereits nach einem Jahr als musikalischer Leiter. Er hat sich zum Bedauern vieler MusikerInnen entschlossen, das Schwabenländle zu verlassen und beruflich ab 2019 andere musikalische Wege einzuschlagen.
1989 – 160 Jahre
1989 führte erstmals der Weg zur Internationalen Grünen Woche nach Berlin, was für alle Musikerinnen und Musiker ebenfalls eine große Sache war. Nach dem Jahreskonzert und der Berlin Reise gab Dirigent Ewald Auch 1989 sein Amt ab und stellte den Verein vor ein großes Problem.
Nach langem Suchen konnte dann im August 1989 Albert Geiger aus Obertalheim als musikalischer Leiter verpflichtet werden, der fast 10 Jahre lang mit der Kapelle zahlreiche musikalische Höhepunkte erlebte. Im selben Jahr zeichnete man nach 10jähriger Pause wieder eine Rundfunksendung auf.
1991
Im Jahre 1991 erreichte der Verein beim Wertungsspiel in Bisingen-Thanheim in der Oberstufe mit 118 erreichten Punkten einen ersten Rang mit Auszeichnung.
1993
Ein weiterer Höhepunkt war die Reise zum Ersten Europäischen Musikfest nach Trier im Jahre 1993, wo bei einer sehr starken Konkurrenz in der Oberstufe ein hervorragendes „sehr gut“ erspielt wurde. Nur ein Jahr später trat der Verein beim Wertungsspiel in Empfingen an und erreichte nach einer tollen Leistung in der Höchststufe die Note sehr gut.
1995
Auch das 1995 in Dornstetten stattfindende Komponistenportrait mit Anwesenheit der Komponisten zählt zu den Highlights der Vereinsgeschichte.
1997
1997 stand im Juli erneut ein Wertungsspiel beim Kreismusikfest in Dornstetten an, wo die Kapelle erneut in der Höchststufe die Note sehr gut erzielen konnte.
Im Herbst ging es zum ersten Mal auf die Reise nach Bad Schlema, Zwickau zum Internationalen Blasmusikfestival mit Orchestern aus Europa und Übersee sowie einem riesigen Festzelt, bei dem auf zwei gegenüberliegenden Bühnen Blasmusik non-stop geboten wird.
1998
Ein Novum in der musikalischen Geschichte der Trachtenkapelle Göttelfingen war die Aufnahme der CD „Epochen“ im Jahre 1998, worauf ein Querschnitt der schönsten Titel und Erfolge des Vereins zu hören ist.
1999 – 170 Jahre
Beim Jahreskonzert am 2. Januar 1999 nahm Albert Geiger Abschied von der Kapelle und überzeugte das Publikum bei einem Querschnitt aus den neun vergangenen Konzerten in bravouröser Art und Weise nochmals von seinem Können.
Er übergab seinen Stab an Nachfolger Oliver Helbich aus Tuttlingen.
Im selben Jahr wurde dem Verein durch Staatssekretär Dr. Rudolf Köberle die Conradin-Kreutzer-Tafel verliehen.
Das 170-jährige Jubiläum des Musikvereins „Eintracht“ Göttelfingen wurde im Rahmen eines Kreismusikfestes mit Wertungsspiel gebührend gefeiert. Höhepunkt dieses Kreismusikfestes war die Aufführung des Großen Zapfenstreichs, der nach vielen Jahren zusammen mit der freiwilligen Feuerwehr und dem Spielmannzug aus Talheim wieder aufgeführt wurde.
2001
Im Mai 2001 konnte der Verein Michael Schanz aus Calw als neuen musikalischen Leiter für sich gewinnen.
2002
Durch seine Arbeit erreichte der Musikverein Göttelfingen beim Wertungsspiel 2002 im Rahmen des Kreismusikfestes in Stammheim in der Oberstufe die Note „Hervorragend“.
Ein Jahr später wurde diese Leistung beim Wertungsspiel anlässlich des Kreismusikfestes in Eutingen in der Höchststufe mit der Note „sehr gut“ gesteigert.
2003
Mit den musikalischen Auftritten beim 8. Europäischen Musikfestival 2003 des Bergmannsblasorchesters im Kurbad Schlema konnte ein weiterer Höhepunkt in der Vereinsgeschichte des Musikvereins „Eintracht“ Göttelfingen verbucht werden.
Im Rahmen des Jahreskonzertes im Dezember 2003 wurde Michael Schanz nach 3-jähriger Tätigkeit verabschiedet und der neue Dirigent Joachim Nägele vorgestellt, der die Probenarbeit nahtlos übernahm.
2004 – 175 Jahre
Das 175-jährige Jubiläum wurde 2004 im Rahmen eines Kreismusikfestes mit Wertungsspiel gefeiert.
2006
2006 übernahm Michael Koch aus Mössingen den Taktstock bei der „Eintracht“. Höhepunkt seines Wirkens war neben den Jahreskonzerten die Teilnahme beim Wertungsspiel anlässlich des Kreismusikfestes in Weitingen in der Oberstufe mit „hervorragendem“ Erfolg.
Mit einem weiteren Besuch in Buochs am Vierwaldstätter See konnte die Freundschaft zur dortigen Trachtengruppe gefestigt werden.
1969 – 140 Jahre
Ein weiteres Großereignis in der Vereinsgeschichte stellte im Jahre 1969 das 140-jährige Jubiläum, verbunden mit dem Kreismusikfest des Bezirks Neckar-Alb, dar. Insgesamt 14 Vereine stellten sich hier den Wertungsrichtern und sogar 49 Vereine statteten der Trachtenkapelle damals ihren Besuch ab.
Im selben Jahr wurde auch die neue „Original Schwäbische Tracht“ mit den schwarzen Kniebundhosen, roten Westen und grünen Trachtenjacken, sowie dem damals dazugehörigen schwarzen Hut, vorgestellt.
1972
Die feierliche Übergabe der PRO MUSICA-Plakette für Vereine mit über 100-jähriger Tradition war ein weiterer Höhepunkt der Vereinsgeschichte. Diese wurde bei den Göttelfinger Musiktagen durch Minister Dr. Adalbert Seifriz übergeben. Aus diesem Anlass wurde auch die erste Schallplatte des Vereins erfolgreich herausgebracht.
In den 60er und 70er Jahren wurden insgesamt 13 Rundfunksendungen mit dem Südfunk Stuttgart und dem Südwestfunk Tübingen aufgenommen. In den 70er Jahren war der Verein auch bei zahlreichen wichtigen Auslandsbesuchen. So reiste man in die benachbarte Schweiz, 1974 und 1981 zum Internationalen Trachtentreffen nach Buochs, 1977 zum internationalen Trachten- und Folkloretreffen nach Domat Ems, außerdem standen drei Besuche in Buochs, zwei Reisen nach Uzwil und ein Besuch in Beckenried am Vierwaldstätter See auf dem Programm.
1973
Im Jahr 1973 wird Franz Flaig zum 1. Vorsitzenden der Göttelfinger Musiker gewählt. Bis 1992 – also insgesamt 19 Jahre – kümmerte er sich mit Herzblut um „seine Eintracht“.
1979 – 150 Jahre
Im Jahre 1979 wurde das 150-jährige Jubiläum im Rahmen eines Kreismusikfestes gefeiert.
Auch in Frankreich war der Verein insgesamt 6 Mal zu Gast, 1976 beim internationalen Musikfest in Bourg en Bresse, außerdem in Artenay, Chalon, Metz, Grenoble und später – im Jahr 1994 – beim Tannenfest in Levier. 1982 reiste die Kapelle nach Roppen in Tirol.
1983
1983 übernahm Ewald Auch die musikalische Leitung von Dirigent Heinrich Feinler.
1984
Ewald Auch führte die musikalische Erfolge seine Vorgänger weiter. Beim Kreismusikfest in Empfingen 1984 wurden beim Wertungsspiel in der Oberstufe 119 von 120 möglichen Punkten und somit ein erster Rang mit Auszeichnung erreicht.
1985
Ein tolles Erlebnis war die Tschechien-Reise im Jahre 1985 nach Prag-Brünn, wo der Verein sich beim Prager Winter in der Oberstufe den Wertungsrichtern stellte und mit der besten Punktzahl der vier teilnehmenden Kapellen abschnitt.
Im selben Jahr fand ein Kompositionswettbewerb des Landkreises Freudenstadt zur Wahl des künftigen „Kreismarsch Freudenstadt“ statt. Sieger aus vier Vorlagen wird die Marschkomposition des damaligen Dirigenten Ewald Auch, vorgetragen von der „Eintracht“.
1929 – 100 Jahre
Das 100-jährige Jubiläum im Jahre 1929 war eine große Demonstration für die Volksmusik, denn 34 Musikvereine besuchten das 13. Gaumusikfest des Zollern-Schalksburg-Gaues und 22 Kapellen stellten sich den Wertungsrichtern.
1939
Der Ausbruch des zweiten Weltkrieges beendete die Vereinstätigkeit, denn die meisten Musiker mussten in den Krieg und nur wenige kehrten wieder in die Heimat zurück.
1948
Angespornt durch Erzählungen der zurückgekehrten Musiker fassten wieder einige Burschen den Mut und gründeten im Februar 1948 den Verein von neuem. Der unermüdlichen Schaffenskraft von Viktor Saier ist es zu verdanken, dass der Verein in kurzer Zeit wieder nach oben kam. Als sich die Verkehrsverhältnisse wieder gebessert hatten, kam auch der geschätzte und frühere Dirigent Thomas Bengel wieder zurück nach Göttelfingen. Unter seiner Leitung nahm der Verein mit guten Erfolgen an 7 Wertungsspielen in der Mittel- und Oberstufe teil.
1949 – 120 Jahre
Im Jahre 1949 konnte man das 120-jährige Jubiläum feiern.
1954 – 125 Jahre
1966
Beim Weihnachtskonzert 1966 wurde nach über 40jähriger Tätigkeit als Dirigent Thomas Bengel zum Ehrendirigenten ernannt und dem bisherigen Stellvertreter Heinrich Feinler die Leitung übertragen.
Auszüge aus der Festschrift von 1928:
1829 – Gründung
„Den Göttelfingern stund allzeit der Sinn nach Lied und Tanz und so erscheint es uns nicht verwunderlich, dass schon im Beginn des vorigen Jahrhunderts dahier eine flotte Musikkapelle bestand. Daniel Katz, Lambert Katz, Benjamin Teufel, Matthias Graf, Martin Graf und Lambert Schmied, hießen die Namen der Männer, welche damalen auf Hochzeiten und Kirchweih gar vergnüglich ihre Stücklein bliesen, darauf die Paare sich im Kreise schwangen. Jedjährlich, wenn der Herbst einen festen Schritt ins Land getan hatte, warfen sie Wanderflaus und Ränzel um, steckten ein Sträußchen an den Hut und zogen in die tanzlustigen Dörfer des benachbarten Schwarzwaldes, um dorten zur Kirmes aufzuspielen. Die Waldburschen lohnten ihnen ihre Mühe mit Holz von allerlei Art und Gestalt und die Mädchen gaben Kirbkuchen, welche nach den verschiedensten Rezepten der Waldküchen zubereitet waren.“
1873
„Als man am 07. August des Jahres 1873 Daniel Katz, den Leiter der Truppe zu Grabe trug, gaben ihm seine Spielgenossen mit einer Trauerweise das letzte Geleit.
Dieser Kapelle gebrach es am Nachwuchs und so musste sie mit dem Ableben der älteren Mitglieder eingehen.“
1890
„Da es den Göttelfingern nun einmal nicht anstund, ohne Musika zu sein, rief Albert Wendel, von 1890 bis 1893 Lehrer hier, eine neue Kapelle ins Leben, zu deren Mitglieder sich zählten Matthias Graf, Josef Graf, Fridolin Katz, Stefan Kieferle und Johann Weber. Nach Wendels Werkzeug übernahm Josef Graf die Leitung des Vereins und erweiterte ihn durch die Aufnahme der Spieler Ludwig Graf, Joseph Raible, Metzger und Franz Vogt. So beieinander in Ehren und Einigkeit finden wir die Göttelfinger Musikanten auf Hochzeiten, Kirbetänzen, Vereinsfesten und Schäferläufen irgendwo im Land, wo sie ihre Musik machten und gelegentlich, um die Satzung der Zukunft zu erfüllen, einen herzhaften Trunk taten.
Infolge der dünnen Besetzung mussten bei namhaften Festlichkeiten stetig Hilfskräfte aus benachbarten Kapellen beigezogen werden. So trug es sich zu, dass schon damalen Thomas Bengel, der forsche Dirigent des derzeitigen Musikvereins, nach hier kam, um Aushilfsdienste zu leisten und sich durch sein gediegenes Spiel zu einem gerngesehenen Gast machte.“
1920
„Anno 1920 fassten unternehmungslustige Burschen, erst der Schule entwachsen, ja noch schulpflichtige, den Plan, einen Musikverein zu gründen. Ihrem Vorhaben erstand ein eifriger Förderer in Oskar Nester, welcher schon geraume Zeit zuvor die Erfolge seiner sonntags Nachmittagsmuse auf der Trompete in Feld und Wald erschallen ließ.“
„Was in den jugendlichen Herzen noch Traum war, erhob sich nach Monden zur Wirklichkeit als der Musikverein in seiner heute noch bestehenden Form durch den Beitritt von 12 Leuten Halt und Stand gewann und mit dem Zunamen „Eintracht“ aus der Taufe gehoben wurde. Die Leitung übertrug man Josef Graf, wenigstens solange, bis sich ein Dirigent finden ließ. Es wurde reiflich überlegt und weise entschieden, als man sich Thomas Bengel zum Lehrmeister auserkor. Bewunderung erregte das seltene Geschick und die unermüdliche Tatkraft, mit welcher er in seinen Schülern schon nach Verlauf von 2 Jahren jene spielerische Fertigkeit schuf, welche eine Erfolg verheißende Beteiligung am Preiswettspiel erheischte. Konnte doch der Verein am 08. Oktober 1922 in geziemender Weise sein Geburtsfest verbunden mit dem 25 jährigen Jubiläum der alten Musikkapelle begehen.“
1923
„Mit dem Jahre 1923 trat der Verein unter die Reihe der preisspielenden Kapellen und konnte in edlem Wettstreite nebenangemeldete Erfolge erzielen, welche hohen Ruhm um seinen Namen woben und beredtes Zeugnis ablegen von der Trefflichkeit des Leiters.“